Bilanz-Pressekonferenz Bayer Bayer hat Ergebnisziele für 2008 erreicht und ist relativ zuversichtlich für 2009

Redakteur: Marion Henig

Die drei Bayer-Teilkonzerne MaterialScience, HealthCare und CropScience haben sich 2008 sehr unterschiedlich entwickelt. Während das Geschäft mit Polyurethan und Co. stark eingebrochen ist, verzeichnete Bayer im HealthCare-Geschäft ein Wachstum über dem Marktwachstum. Die genauen Finanzergebnisse und eine Prognose für 2009 finden Sie hier.

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Leverkusen – Aufgrund des deutlichen Geschäftsrückgangs bei MaterialScience ging der Konzernumsatz im 4. Quartal 2008 um 1,5 Prozent auf 7,923 Milliarden Euro zurück. Währungs- und portfoliobereinigt entspricht dies einem Minus von 4,0 Prozent. Die Wachstumsraten der Teilkonzerne HealthCare und CropScience konnten den Rückgang von 24,2 Prozent bei MaterialScience nicht ausgleichen.

Dennoch hat der Bayer-Konzern seine Ergebnisziele für das Gesamtjahr erreicht. „2008 war das operativ erfolgreichste Jahr in der langen Geschichte von Bayer“, sagte Vorstandsvorsitzender Werner Wenning auf der Bilanz-Pressekonferenz in Leverkusen. Der Umsatz des Gesamtkonzerns stieg im Geschäftsjahr 2008 um 1,6 Prozent auf 32,918 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte entspricht das einem Plus von 4,4 Prozent. Bayer profitierte hierbei von seiner Ausrichtung auf die weniger von der weltwirtschaftlichen Entwicklung abhängigen Life-Science-Bereiche HealthCare und CropScience. Wie sich schon im dritten Quartal angekündigt hatte (zum Quartalsbericht Q3), hat der Teilkonzern MaterialScience hingegen die Auswirkungen der unerwartet heftigen Finanz- und Wirtschaftskrise vor allem im 4. Quartal deutliche zu spüren bekommen. Während HealthCare und CropScience hierzu mit kräftigen Zuwächsen von 6,9 bzw. 13,9 Prozent beitrugen, ging der Umsatz von MaterialScience um 4,6 Prozent zurück.

Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 2,3 Prozent auf 6,931 (6,777) Milliarden Euro. Auch hier erzielten HealthCare und CropScience kräftige Steigerungen, wogegen MaterialScience einen deutlichen Rückgang verzeichnete. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 4,342 (4,287) Milliarden Euro.

MaterialScience stürzt weiter ab

Nahezu alle Produktgruppen und Absatzregionen des Teilkonzerns MaterialScience sind von der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen. Wie sich schon im dritten Quartal andeutete, brachen die Absatzmengen im 4. Quartal 2008 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit knapp 30 Prozent deutlich ein – und auch die Kapazitätsauslastungen gingen deutlich zurück. Bezogen auf die Nominalkapazität liegt die Auslastung bei Anlagen für Polycarbonat auf etwa 50 Prozent, bei Isocyanaten wie MDI oder TDI liegt die Auslastung derzeit bei rund 70 Prozent.

„Etwas Vergleichbares haben wir noch nie gesehen“, kommentierte Wenning den Umsatzeinbruch, der im Gesamtjahr 2008 um 6,7 Prozent auf 9,738 Milliarden Euro zurückging. Währungs- und portfoliobereinigt entspricht das einem Minus von 4,6 Prozent. Das bereinigte EBITDA des Teilkonzerns sank um 32,3 Prozent auf 1,088 Milliarden Euro. Belastet war das Ergebnis durch einen Anstieg der Bezugspreise für petrochemische Rohstoffe und Energien in Höhe von 0,5 Milliarden Euro. Die relative Entspannung auf den für MaterialScience wichtigen Rohstoffmärkten hat im 4. Quartal noch nicht zu einer signifikanten Entlastung geführt. Im Gesamtjahr konnten die negativen Mengen- und Rohstoffkosteneffekte durch Preiserhöhungen, Einsparungen aus dem laufenden Restrukturierungsprogramm sowie weitere Maßnahmen zur Gegensteuerung nur teilweise kompensiert werden.

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