Bilanzzahlen 2. Halbjahr BASF gewinnt im Chemiegeschäft, verliert jedoch bei Öl/Gas

Autor M.A. Manja Wühr

Im 2. Quartal konnte BASF ein deutlich höheres Ergebnis im Chemiegeschäft einfahren. Diese Gewinne konnten jedoch nicht die Verluste von Öl/Gas ausgleichen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen will BASF an ihren Umsatzvorgaben festhalten.

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Dr. Kurt Bock, Vorsitzender des BASF-Vorstands: „Wir verzeichneten eine robuste Nachfrage insbesondere aus der Automobil- und Bauindustrie. Nichtsdestotrotz bleibt das gesamtwirtschaftliche Umfeld schwer zu berechnen.“
Dr. Kurt Bock, Vorsitzender des BASF-Vorstands: „Wir verzeichneten eine robuste Nachfrage insbesondere aus der Automobil- und Bauindustrie. Nichtsdestotrotz bleibt das gesamtwirtschaftliche Umfeld schwer zu berechnen.“
(Bild: BASF)

Ludwigshafen – Im aktuell schwierigen Wirtschaftsumfeld hat sich für BASF die Lage etwas entspannt. Grund für die vorsichtig optimistische Einschätzung seien der Anstieg des Ölpreises sowie eine leichte Steigerung der Nachfrage seit Ende März. „Wir verzeichneten eine robuste Nachfrage insbesondere aus der Automobil- und Bauindustrie. Nichtsdestotrotz bleibt das gesamtwirtschaftliche Umfeld schwer zu berechnen“, sagte Dr. Kurt Bock, Vorsitzender des BASF-Vorstands.

Der Umsatz von BASF sank im 2. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24 % auf 14,5 Milliarden Euro. Zwei Drittel des Rückgangs entfallen auf Portfolioeffekte (minus 16 %). Maßgeblich hierfür war die Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts im Rahmen des Ende September 2015 erfolgten Tauschs von Vermögenswerten mit Gazprom. Zudem führten niedrigere Rohstoffpreise vor allem bei Chemicals zu rückläufigen Verkaufspreisen (minus 7 %). Zum leichten Absatzwachstum (plus 2 %) trugen alle Segmente bis auf Agricultural Solutions bei. Im Chemiegeschäft stiegen die Mengen um 4 %. Alle Bereiche verzeichneten negative Währungseffekte (minus 3 %).

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Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen nahm im 2. Quartal gegenüber dem starken Vorjahresquartal um 336 Millionen Euro auf 1,7 Milliarden Euro ab. Ein deutlich höheres Ergebnis im Chemiegeschäft konnte die signifikant geringeren Beiträge von Oil & Gas nicht kompensieren. Das EBIT nahm, verglichen mit dem Vorjahresquartal, um 321 Millionen Euro auf 1,7 Milliarden Euro ab.

Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter verringerte sich um 173 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro. Das Ergebnis je Aktie lag im 2. Quartal 2016 bei 1,19 Euro, nach 1,38 Euro im Vorjahreszeitraum. Das um Sondereinflüsse und Abschreibungen auf immaterielle Werte bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 1,30 Euro (Vorjahresquartal: 1,49 Euro).

Blick auf 2016

Für 2016 erwartet das Unternehmen weiterhin herausfordernde Rahmenbedingungen und erhebliche Risiken. Die Erwartungen von BASF bezüglich der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung für 2016 bleiben unverändert:

  • Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 2,3 %
  • Wachstum der Industrieproduktion: 2,0 %
  • Wachstum der Chemieproduktion: 3,4 %
  • US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,10 US$/Euro
  • Ölpreis der Sorte Brent von 40 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt

„Wir bestätigen unsere Prognose 2016 für Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe: Den Absatz wollen wir steigern. Vor allem infolge der Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts sowie der gesunkenen Öl- und Gaspreise wird der Umsatz der BASF-Gruppe jedoch deutlich sinken. Wir erwarten nach wie vor ein EBIT vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe, das leicht unter dem Wert von 2015 liegt“, sagte Bock.

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