Automatisierung Automatisierungsspezialist Turck bei Interfacetechnik mit 19“-Replacement-Konzept für Prozessindustrie

Redakteur: Gerd Kielburger

Der Mülheimer Automatisierungsspezialist prognostiziert zur jährlichen Pressekonferenz stabiles Wachstum und sieht sich als Wegbereiter für Industrie 4.0-Lösungen. Im Bereich der Prozessautomatisierung will man mit erweiterter Plattform einen neuen Standard in der Interfacetechnik setzen.

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Nach Ansicht von Geschäftsführer Christian Wolf leistet Turck längst essentielle Beiträge zu den Schlüsseltechnologien für Industrie 4.0 – RFID, OPC-UA, IO-Link und Ethernet.
Nach Ansicht von Geschäftsführer Christian Wolf leistet Turck längst essentielle Beiträge zu den Schlüsseltechnologien für Industrie 4.0 – RFID, OPC-UA, IO-Link und Ethernet.
(Bild: Turck)

Mülheim a.d.R. – Für das laufende Geschäftsjahr 2016 erwartet der Mülheimer Automatisierungsspezialist Turck einen konsolidierten Gruppenumsatz von mehr als 530 Millionen Euro und damit ein Gruppenwachstum von etwa 6 %. Das Unternehmen sieht sich mit seinen Produkten und Dienstleistungen auch als Wegbereiter für Industrie 4.0, kämpft im Segment PA derzeit allerdings – wie viele andere Anbieter von Automatisierungskomponenten und -Lösungen – mit den Folgen der Öl- und Gaskrise. Darunter leiden aktuell die Turck-Segmente Interfacetechnik und Feldbustechnik PA mit dem Remote I/O-System Excom mit nur geringem Wachstum.

Um allen Anforderungen an die Digitalisierungsherausforderungen gerecht zu werden, hat das Mülheimer Familienunternehmen selbst mehr als 30 Millionen Euro unter anderem in die Verbesserung der IT-Infrastruktur, die Fertigungs- und Materiallogistik aber auch Digitalisierung von Unternehmensprozessen investiert. Daten seien das Lebenselixier für Industrie 4.0 und Turck liefere effiziente Lösungen zum Erfassen, Aufbereiten und Übertragen relevanter Produktionsdaten, erklärte Turck-Geschäftsführer Christian Wolf anlässlich der Jahrespressekonferenz in Mülheim a.d.R, dem Stammsitz des Unternehmens. Zu den Schlüsseltechnologien für Industrie 4.0 – RFID, OPC-UA, IO-Link und Ethernet – leiste die Turck-Gruppe längst essentielle Beiträge, so Wolf.

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Der Geschäftsführer sieht das Unternehmen mit seiner historischen Sensorik-Ausrichtung denn auch zukünftig stärker als Datenlieferant für die Industrie 4.0-Thematik. Beweisen will man das im PA-Bereich mit einem breiten Produktportfolio und mit vielen bereits existierenden Lösungen wie etwa dem RFID-Einsatz zum Steuern von Produktionsprozessen in einer Schokoladenproduktion oder mit einem innovativen Lösungsansatz für die Serialisierung von Arzneimittelverpackungen, die PROCESS bereits vor einem Jahr vorgestellt hat. So werden Arzneimittelpackungen mit UHF-RFID-Datenträgern versehen und im gesamten Logistikprozess nachverfolgt. Das eignet sich bei Maschinen zur Pulk-Lesung von bis zu 500 Datenträgern in einem Karton. Die Daten sind durchgängig in Cloud-Speichern verfügbar und bieten damit einen hohen Kundennutzen: Plagiatschutz und Nachverfolgbarkeit von der Produktion bis zur Apotheke.

Interfacetechnik – neu definiert

Ergänzt haben die Mülheimer jetzt auch das Portfolio im Interfacebereich um das neue Interfacegerät IMX12. Damit sollen flexible Lösungen in einer standardisierten Umgebung mit Schaltschrank Condition Monitoring als auch Condition Monitoring für Industrie 4.0 ermöglicht werden. Das IMX12 zeichnet sich dabei durch - nach eigenen Herstellerangaben - höchste Kanaldichte (6,25 mm/Kanal bei Ex-Analogsignaltrenner als 4-Leiter-Temperaturmessaufnehmer), eine „beste“ Performance unter realen Bedingungen bei 40 °C, aus. Mit Betriebstemperaturen bis zu 70 °C und Betriebsspannungen von 10 bis 30 VDC sind die IMX12-TI besonders flexibel einsetzbar, so beispielsweise auch in mobilen Anwendungen mit Bordnetzspannung, Notstromversorgung oder anderen batteriegespeisten Applikationen. Neben Widerstandsfühlern können alle gängigen Thermoelemente angeschlossen werden. Wie alle Geräte der Serie IMX12 sind auch die Temperaturmessumformer für alle relevanten Märkte zugelassen, erfüllen SIL-Level 2 und sind für den Einsatz direkt in Zone 2 geeignet.

Das optional verfügbare Power-Rail-System vereinfacht die Versorgung der Geräte, indem es die Spannung über den Hutschienenanschluss einspeist. Diese kann für hochverfügbare Applikationen auch redundant und mit Sammelstörmeldungen ausgelegt werden.

Wie Klaus Eibinger, Leiter Produktmanagement Interfacetechnik , betont, entspricht das Gerät aktuellsten Standards und Normen und gewährleistet deshalb eine hohe Investitionssicherheit. Da es in der installierten Basis einen sehr hohen Bestand an 19"-Geräten gibt, die ersetzt werden müssen, hat man sich bei Turck ein interessantes Ersatz-und Replacement-Angebot einfallen lassen. Bestandteil des Konzepts ist ein Beratungsservice mit Soll-Ist-Analyse, Best-fit-Lösung und einer flexiblen Gestaltung – alles aus einer Hand inkl. zusätzlichen Services und einer kompletten Dokumentation.

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Für die Überwachung von Schaltschränken in Ex-Zone 1 steht das IMX12 darüber hinaus in der Variante CCM (Cabinet Condition Monitoring) zur Verfügung. Gemessen werden Grenzwerte, Ex-Parameter aber auch eine Manipulationsüberwachung und Datenlogger für Parameter wie Temperatur, Feuchte, Helligkeit, Abstand zur Tür und 2 potenzialfreie Kontakte. Damit, so Eibinger, würden die Voraussetzungen für mehr Intelligenz im Feld und Industrie 4.0 geschaffen. Erst auf der Basis könne man aus Big-Data endlich Smart Data machen.

Zur Messe SPS IPC Drives Ende November 2016 hat Turck seine Drucksensorfamilie PS weiterentwickelt und bietet zukünftig nur noch ein Universalgerät mit Analogausgang an, das beide Signalarten, Spannung oder Strom, ausgeben kann. Neu im Portfolio sind darüber hinaus PS-Drucksensoren mit Atex-Zulassung. Die 3GD-Modelle können direkt in den Zonen 22 und 2 eingesetzt werden.

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