Zellulose-Ethanol-Anlage Aus Stroh wird Ethanol: Clariant meldet Fertigstellung von Sunliquid-Großanlage

Redakteur: MA Alexander Stark

Im rumänischen Podari hat Clariant die erste kommerzielle Sunliquid-Großanlage für die Produktion von Zellulose-Ethanol aus Agrarreststoffen fertig gestellt. In der Vorzeigeanlage werden pro Jahr ungefähr 250.000 Tonnen Stroh zu 50.000 Tonnen Zellulose-Ethanol verarbeitet.

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Clariant hat die erste kommerzielle Sunliquid-Großanlage für die Produktion von Zellulose-Ethanol aus Agrarreststoffen errichtet.
Clariant hat die erste kommerzielle Sunliquid-Großanlage für die Produktion von Zellulose-Ethanol aus Agrarreststoffen errichtet.
(Bild: Clariant)

Muttenz/Schweiz – Das Spezialchemieunternehmen Clariant hat die offizielle Fertigstellung seiner Sunliquid-Zellulose-Ethanol-Anlage in Podari, Rumänien, bekanntgegeben. Der Standort wird im vierten Quartal seinen Betrieb aufnehmen und Zellulose-Ethanol aus Agrarreststoffen produzieren. Zellulose-Ethanol spielt eine wichtige Rolle bei der Senkung der Treibhausgas-Emissionen im Transportsektor, die in der Richtlinie II der Europäischen Kommission zu erneuerbaren Energien (REDII) festgelegt ist.

Durch die lokale Beschaffung von Rohstoffen kann die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen dem Unternehmen zufolge maximiert werden. Darüber würden entlang der regionalen Wertschöpfungskette zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten entstehen. Im Prozess entstehende Nebenprodukte werden zur Erzeugung erneuerbarer Energie verwendet, um die Anlage unabhängig von fossilen Energiequellen zu machen. Daher ist das entstehende Zellulose-Ethanol ein praktisch kohlenstoffneutraler Biokraftstoff der zweiten Generation. Neben der Anwendung als Drop-in-Lösung beim Mischen von Kraftstoffen bietet dies weitere Möglichkeiten für nachgeschaltete Anwendungen in biobasierten Chemikalien und nachhaltigem Flugzeugtreibstoff.

Die Sunliquid-Technologie wurde 2012 in einer vorkommerziellen Anlage implementiert und seither wurden fünf Lizenzen sowohl in Europa als auch in China verkauft. Die Anlage in Podari wurde seit Baubeginn 2019 mit bis zu 800 Arbeitenden vor Ort auf einem zehn Hektar großen Areal errichtet. Es wurden Verträge mit über 300 lokalen Bauern geschlossen, um die Versorgung mit den notwendigen Rohstoffen sicherzustellen.

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