Industriearmaturen Armaturen-Export kompensiert rückläufigen Inlandsumsatz

Redakteur: Wolfgang Ernhofer

Die schwächelnde deutsche Konjunktur führt zu Umsatzeinbrüchen für Hersteller von Industriearmaturen, die laut VDMA aber durch eine steigende Armaturen-Nachfrage aus dem Ausland kompensiert werden kann.

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Die 10 wichtigsten Abnehmerländer für Industriearmaturen.
Die 10 wichtigsten Abnehmerländer für Industriearmaturen.
(Quelle: siehe Grafik)

Frankfurt am Main – Die deutschen Hersteller von Industriearmaturen erwiesen sich in 2012 erneut als widerstandsfähig in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Sie trotzten der europäischen Rezession mit einem Gesamtumsatzplus von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch erreichen die Auswirkungen der europäischen Konjunkturschwäche zunehmend auch die deutschen Hersteller von Industriearmaturen.

Die insbesondere in der zweiten Jahreshälfte merklich abgekühlte, deutsche Konjunktur sorgte für einen Einbruch des inländischen Umsatzes von sechs Prozent. Die Inlandsorder ging um acht Prozent zurück. Lichtblicke lieferte erneut das Ausland mit einem Umsatzwachstum von neun Prozent. Zwar waren die Auftragseingänge aus dem Euroraum insgesamt rückläufig, der Umsatz auf dem europäischen Binnenmarkt stieg allerdings noch um sieben Prozent. Aus dem außereuropäischen Ausland wurde der größte prozentuelle Umsatzzuwachs von zehn Prozent gemeldet.

In den einzelnen, vom VDMA statistisch erfassten, Produktgruppen entwickelten sich die Umsätze unterschiedlich. Bei den Absperrarmaturen blieben diese auf Vorjahresniveau, die Hersteller von Regelarmaturen verzeichneten ein Minus von zwei Prozent und die Sicherheits- und Überwachungsarmaturen erzielten ein Umsatzwachstum von neun Prozent.

Armaturen-Export als Wachstumsmotor

Der traditionell hohe Exportanteil der in Deutschland produzierten Industriearmaturen macht die Hersteller abhängig von der Entwicklung der Weltwirtschaft. Weltweit sind die deutschen viertgrößter Exporteur von Industriearmaturen. Angesichts des weltweit abgeschwächten Expansionstempos ist es daher umso erfreulicher, dass die Hersteller den Export von Januar bis November 2012 um 13,8 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro steigern konnten.

Alte und neue Nummer eins im Exportranking der deutschen Industriearmaturenhersteller ist China. Der Export in das Reich der Mitte legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent zu, trotz eines abgeschwächten Wirtschaftswachstums, das wohl auf das Zurückfahren der Konjunkturprogramme von 2008/2009 sowie auf die über weite Strecken restriktive Geldpolitik der chinesischen Notenbank zurückzuführen ist.

Uneingeschränkt positiv zu bewerten ist auch die deutsche Industriearmaturenausfuhr in die USA, zweitgrößtes Abnehmerland für deutsche Exporteure. Umfangreiche Modernisierungsinvestitionen, die die Produktivität und damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der US-Industrie steigern sollen, führten zu einem Zuwachs der deutschen Lieferungen an US-amerikanische Kunden von rund 25 Prozent auf 269 Mio. Euro.

Besonders dynamisch entwickelte sich außerdem das Geschäft mit Russland, das nach einer Stagnation in 2011 einen Anstieg des Exportvolumens um 32 Prozent auf 220 Mio. Euro verzeichnete. Die Exporte nach Indien konnten darüber hinaus um 22 Prozent steigen in der Zeit von Januar bis November 2012.

Prognose für Armaturen-Absatz 2013

Nach einer merklichen Eintrübung der deutschen Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte erwartet der Fachverband für das laufende Geschäftsjahr eine Fortsetzung des Umsatzwachstums auf Vorjahresniveau. Mit einer Belebung des Inlandsmarktes wird in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. Wachstumsmotor wird erneut das Ausland sein. Dabei wird sich der Umsatz in den Produktgruppen der Absperrarmaturen, der Regelarmaturen und der Sicherheits- und Überwachungsarmaturen voraussichtlich mit jeweils plus zwei Prozent entwickeln.

Im Bereich der Kernenergie sowie der Papier- und Zellstoffindustrie rechnet die Branche mit Nachfragerückgängen. Impulse kommen demgegenüber insbesondere aus der Öl- und Gasindustrie sowie der Petrochemie.

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