Energie aus Abfall (EfW) Air Products erzeugt Energie aus Abfall und Abwässern
Air Products hat neue Projekte für Energie aus Abfall und Abwässern vorgestellt: Das Unternehmen wird eine Energy-from-Waste-Anlage in England errichten und in den USA die weltweit erste abwassergespeiste Wasserstofftankstelle in Betrieb nehmen.
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Bochum, London (UK), Lehigh Valley (Pa., USA) – Der Industriegasehersteller Air Products hat im August 2011 vom Stockton on Tees Borough Council die Baugenehmigung für das bisher größte Projekt zur Energiegewinnung aus nicht-recyclebarem Abfall (EfW, energy from waste) in Großbritannien erhalten. Dabei entsteht auf dem Gelände des nordenglischen Abfallentsorgers ,Impetus Waste Management'' in Tees Valley jährlich aus rund 300.000 Tonnen privater und gewerblicher Abfälle Strom für bis zu 50.000 Haushalte. Die Anlage für Erneuerbare Energien ist mit 49 MW laut Unternehmensaussage eine der größten ihrer Art und die erste einer Reihe ähnlicher geplanter Anlagen, die in den nächsten Jahren entstehen sollen. Abhängig von den weiteren Genehmigungsschritten wird die Anlage voraussichtlich bereits im Jahr 2014 in Betrieb gehen, der Baubeginn ist für 2012 geplant.
Emissionsarme Mehrfachverwertung durch "Advanced Gasification"
Die Anlage nutzt für die Energiegewinnung das Advanced Gasification''-Verfahren. Dabei verbrennt der Abfall mit Hilfe einer Plasma-Technologie unter extrem hohen Temperaturen emissionsarm zu Synthesegas sowie Schlacke. Der Gasstrom wird anschließend gereinigt und einer Gasturbine zur Energiegewinnung zugeführt. Aus dem Gas können alternativ Wasserstoff oder Biokraftstoffe gewonnen werden, so dass die Anlage potenziell eine Wasserstofftankstelle befüllen kann. Die anorganische Schlacke dient wiederum als Füllstoff im Straßenbau und bei anderen Bauprozessen.
Wasserstofftankstelle in Kalifornien bezieht Wasserstoff aus Abwässern
Ebenfalls im August eröffnete Air Products im kalifornischen Fountain Valley eine Wasserstofftankstelle, die den Wasserstoff aus städtischen Abwässern bezieht. Das aus den Abwässern entstehende Methangas wird in einem mehrstufigen Prozess gereinigt, verdichtet und Brennstoffzellen zugeführt, in denen das Methan zu Wasserstoff reformiert wird. Die Brennstoffzellen produzieren Strom für die Abwasseranlage (Orange County Sanitation District, OCSD) und als Nebenprodukt Wärme, die ebenfalls als Energieträger zur Verfügung steht. Überschüssiger Wasserstoff, der nicht in Elektrizität umgewandelt wird, dient nach zusätzlicher Reinigung außerdem als Kraftstoff für Wasserstofffahrzeuge . Die Anlage produziert ausreichend Wasserstoff für die Betankung von täglich bis zu 50 Fahrzeugen.
Ed Heydorn, Business Development Manager Hydrogen Energy Systems bei Air Products, sieht in der Eröffnung einen wichtigen Schritt in der Entwicklung nachhaltiger Versorgungssysteme auf Basis von Wasserstoff: "Die Anlage in Fountain Valley ist einmal mehr ein Novum im Bereich der Umwandlung von Abfällen in erneuerbare Energien. Hier können wir erstmals im großen Maßstab analysieren, wie sich die Technologie bewährt."
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