Forschungsvorhaben CO2RRECT 18-Millionen-Euro-Initiative für die Nutzung von Kohlendioxid mittels regenerativer Energien
Bayer, RWE und Siemens werden gemeinsam die Nutzung von Kohlendioxid mittels regenerativer Energien erforschen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die strategische Allianz aus chemischer Industrie und Energiewirtschaft mit elf Millionen Euro.
Anbieter zum Thema

Leverkusen – Bayer Technology Services (BTS), Bayer MaterialScience, RWE und Siemens wollen zusammen mit zehn Partnern aus Hochschule und Wissenschaft gemeinsam neue Lösungen zur stofflichen Nutzung von Kohlendioxid unter Einsatz regenerativer Energien finden. In der Initiative CO2RRECT (CO2-Reaction using Regenerative Energies and Catalytic Technologies) investiert die Bayer-Technologietochter BTS mit über drei Millionen Euro den größten Anteil und steuert das 18-Millionen-Euro-Forschungsvorhaben, das mit elf Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für drei Jahre unterstützt wird. Industrie und Akademia wollen dabei langfristig insbesondere die stark schwankende elektrische Energie aus regenerativen Quellen zur Kohlendioxid-Umsetzung nutzen.
"Nachhaltiges Energie- und Ressourcenmanagement verlangt heute gemeinsame, branchenübergreifende Anstrengungen. Die Verwendung von CO2 als Kohlenstoffbaustein unter Nutzung überwiegend regenerativer Energie liefert einen wertvollen Beitrag für die CO2-Minderung in der Energiewirtschaft und in der chemischen Industrie", sagte Dr. Helmut Mothes, Leiter Process Technology und Senior Vice President von Bayer Technology Services zum Start des CO2RRECT-Projektes. BTS besitze ein einzigartiges Know-how auf den Gebieten Energieeffizienz, grüne Produktionstechnologien sowie in der Entwicklung von dynamischen Prozessen, so Mothes weiter, der besonders die Bedeutung der renommierten Industrie- und Wissenschaftspartner betonte. Bis heute seien keine geeigneten Katalysatoren und ausgereiften Elektrolyse-Apparaturen für diese Anforderungen bekannt. Weiterhin gäbe es keine Erfahrung über die Auswirkung der durch schwankende Stromproduktion bedingten Dynamik auf derartig komplexe Verbundstrukturen.
Überschüsse im Energieangebot nutzbar machen
Die chemische Produktion ist auf ein konstantes Energieangebot ausgerichtet und optimiert. Strom aus alternativen Quellen wie Sonnenenergie und Windkraft steht aufgrund der natürlichen Gegebenheiten nicht gleichmäßig zur Verfügung. Daraus resultieren zeitweise Überschüsse im Energieangebot, die bislang nicht genutzt werden. Die Hauptzielsetzung des Projektes CO2RRECT ist daher, dieses Überangebot technisch und ökonomisch nutzbar zu machen. Dazu werden innovative Technologien entwickelt, die eine Verwertung dieser Energiemengen zur stofflichen Nutzung von Kohlendioxid als Kohlenstoffbaustein für chemische Zwischenprodukte wie Kohlenmonoxid oder Ameisensäure anstreben. Damit werden weitere Möglichkeiten zur Einbindung des Klimagases CO2 beispielsweise in Kunststoffe geschaffen. So kann CO2 als Ausgangsstoff von Produkten wie Haushaltsartikel oder auch als CD für die Unterhaltung Verwendung finden. Hierfür werden neue Modelle des Zusammenwirkens von Energiewirtschaft und Chemieindustrie entwickelt.
(ID:23293560)